Daun schaut hoffnungsvoll auf die anstehende RPS Oberligasaison

Am 21. Januar 2021 wurde die laufende RPS Oberligasaison 2020/21 annulliert, die Spiele nicht gewertet und gleichzeitig wurde beschlossen, den Spielbetrieb nicht mehr aufzunehmen. Davon betroffen war in der RPS Oberliga der Männer der einzige regionale Vertreter der Region, der TuS Daun. Seit Oktober 2020 ruhte der Spielbetrieb für die Mannschaft von Trainer Igor Domaschenko, die nach dem Aufstieg im letzten Jahr so vielversprechend in die neue Saison gestartet war. Mit einem 35:28 Sieg über den TV Nieder-Olm gelang am ersten Oktoberwochenende 2020 ein Saisonstart nach Maß, zumal auch die Vorbereitung der Mannschaft auf die Saison mehr als zufriedenstellend verlief.

Die Teams aus den Landesverbänden Rheinhessen und Rheinland sollten in Staffel 1 spielen, die Mannschaften des Pfälzer Handballverbandes und des Handballverbandes Saar in Staffel 2. Die beiden erst-Platzierten sollten den Aufsteiger in die 3. Liga ermitteln. Absteiger wären automatisch die beiden Tabellenletzten gewesen, ein möglicher Absteiger wäre durch einen Vergleich der beiden Tabellenletzten ermittelt worden

„Seit dem Lockdown im Oktober letzten Jahres war die Mannschaft nicht mehr in der Halle, am Dienstag wollten wir wieder mit dem Outdoor-Training auf unserem Tartanplatz neben der Halle starten. Bei uns im Landkreis werden die Hallen nach Beschluss der Kreisverwaltung erst nach Ostern wieder aufgemacht und wir müssen abwarten, was dann unter Einhaltung der Hygiene-Standards möglich sein wird. Unser Glück ist einfach die Außenanlage neben der Wehrbüschhalle! Unsere Jugendleitung plant derzeit ebenfalls ein „return to play“ im Freien und wir werden abwarten müssen, wie sich der Lockdown insgesamt auf unsere Jugendlichen und Kinder ausgewirkt hat. Was das Sponsorenverhalten anbelangt wird es sicher schwierig. Wir werden von einen Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen aus der Region unterstützt und man muss sehen, was hier von den Firmen noch leistbar sein wird. Leider ist vor kurzem Manni Krausch verstorben, bei dem die ganzen Kontakte im Sponsorenbereich über die Handballfreunde des Dauner Handballs zusammenliefen. Auf jeden Fall planen wir für die kommende RPS Oberligasaison und haben mit unseren Leistungsträgern und dem Gros der Mannschaft vereinbaren können, dass sie auch in der kommenden Saison zur Verfügung stehen. Es war uns wichtig, dass unsere Leistungsträger die Mannschaft weiterhin unterstützen und auch die intensive Vorbereitung, auf die hoffentlich im September startende Saison, durchziehen wollen. Was mögliche Neuzugänge betrifft halten wir Augen und Ohren offen. Dabei ist wichtig, dass die Spieler ins Mannschaftsgefüge passen und wir uns die Verpflichtung auch leisten können. Vieles ist derzeit aufgrund der Situation noch hypothetisch, doch wir haben die Rückendeckung unseres Stammvereins, der jedoch 11 Abteilungen „zu stemmen“ hat. Hier ist kein unerschöpfliches, vor allem finanzielles Potential vorhanden“, erklärt Abteilungsleiter Michael Thomas (49), der seit 2016 diese Funktion beim TuS innehat.

Dauns langjähriger Trainer und „Meistermacher“ in der letzten Saison Markus Willems (53), der in die Planungsprozesse des Vereins und der Mannschaft involviert ist und als Ansprechpartner zwischen Trainer Igor Domaschenko und Abteilung fungiert, ergänzt: „Das wir am Dienstag wieder mit einem richtigen Training starten werden, glaube ich eher nicht. Noch ist völlig unklar, ob wir überhaupt im September wieder in den Meisterschaftsbetrieb starten werden oder ob es doch später wird. Entscheidend wird zudem die Frage sein, ob Zuschauer zu den Spielen zugelassen werden, und das wird sich entscheidend auf die Frage der Sponsorengewinnung auswirken. Wir hoffen sehr auf die Unterstützung, werden das aber irgendwie schon gestemmt bekommen. Am Dienstag wollen wir die Chance nutzen, soziale Kontakte zwischen den Spielern und den Mannschaftsverantwortlichen aufzubauen, die es so in den letzten Monaten nicht mehr gegeben hat. Ein weiteres Problem stellt sich für die Vereine dadurch, dass nach Ende des Meldeschlusses am 20.4.2021 im Mai entschieden werden soll, ob die RPS Oberliga in einer Staffel gespielt wird oder es wieder zwei Staffeln geben wird, die eventuell um die letztjährigen Tabellenzweiten, das wäre in unserem Falle die HSG Hunsrück aufgestockt werden. Sollte es nach den Osterferien mit dem Hallentraining tatsächlich wieder losgehen können, sehe ich einer schwierigen Saisonvorbereitung entgegen, da wir einfach nicht wissen, wann es losgeht. Doch so geht es allen RPS Oberligisten und tatsächlich ist die Lage bei einigen Konkurrenten nicht rosig. Anders als wir beklagen viele Vereine den Abgang wichtiger Leistungsträger. Das die RPS Oberliga stärker sein wird als in den letzten Jahren, glaube ich eher nicht. Für uns geht es hoffentlich bald um einen Neustart beim dem wir uns aber auf unsere Leistungsträger und das Gros des Teams und auch Trainer Igor Domaschenko verlassen können. Zudem haben wir den einen oder anderen Neuzugang im Auge und wir werden sehen, was hier machbar ist. Offensiv sind wir bislang auf keine Spieler zugegangen, im Gegenteil. Spieler, die sich für unsere Mannschaft und den Verein interessieren, haben sich bei uns gemeldet. Von unseren Jungs weiß ich, dass sie wieder heiß darauf sind, einen Ball in die Hand zu nehmen und endlich wieder mit dem Training beginnen zu können und damit in die Vorbereitung in eine hoffentlich im September beginnende Saison mit Zuschauern“.

Dauns Trainer Igor Domaschenko (63) verfügt über weitreichende nationale und internationale Erfahrung und kann die Situation seiner Spieler gut einschätzen: „Seit Dezember letzten Jahres habe ich meine Spieler nicht mehr gesehen. Individuell lief das Training weiter und die Jungs haben ihr Maximales gegeben. Leider wurde die Saison, auf die wir bestens vorbereitet waren, unterbrochen. Mit der Verlauf der Saison war ich bis zum Abbruch sehr zufrieden. Wir hatten sogar mit Routinier Pat Brümmer den Torschützenkönig. Das die Saison abgebrochen wurde, war aus meiner Sicht Pech für uns und Glück für die anderen Teams, auf die wir bestens vorbereitet waren. Der Auftaktsieg gegen Nieder-Olm mit meinem Sohn Anton war für uns enorm wichtig! Es freut mich, dass die Mannschaft bis auf Jannik Kunz, der aus beruflichen Gründen nach Mainz gegangen ist, zusammenbleibt. Doch die private Situation fordert im Amateurbereich ihre Tribute! Neben dem RPS Oberligisten trainiere ich weiterhin die männliche C-Jugend des TuS Kirn und das jetzt im dritten Jahr. Ich kann nur sagen, dass die Jugendlichen heiß auf ihren Sport sind, keine Motivation brauchen und alles mitmachen, was wir von Trainerseite vorgeben. Das zeigt mir, wie wichtig der Sport für die Menschen, vor allem unsere Jugendlichen ist. Ich hoffe, dass es bei der Staffeleinteilung der letzten Saison bleibt. Dann warten auf die Zuschauer und Zuschauerinnen attraktive Lokalderbys der besten Mannschaften aus dem Rheinland. Allerdings bleibt die Frage offen, wann wir wieder richtig mit dem Training beginnen können. Mit dem momentanen Kader in Daun bin ich zufrieden, vielleicht fehlt uns noch ein Linkshänder“, sagt der Dauner Coach, der sich das Treffen mit seinen Spielern herbeisehnt.